Der fünfte Vorlesungstag und somit auch die Chance, meinen Vorsatz vom letzten Mal zu erfüllen, ist da. In der heutigen Vorlesung sollte es primär um Repository-Software, sowie Open Access, mit Fokus auf Open Data gehen. Diese Begriffe waren für mich keinesfalls Neuland, habe ich doch erst letzten Frühling mein Fachpraktikum an der ZHAW Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften in genau diesem Bereich absolviert. Dementsprechend neugierig war ich, inwiefern sich meine praktischen Erfahrungen aus dieser Zeit mit dem heutigen, theoretischen Input decken würden.

Die Vorlesung begann wiederum mit einem kurzen Kommentar zu den Lerntagebüchern, sowie einem Rückblick auf die Hausaufgabe der letzten Vorlesung. Hierzu wurde auch die Lösung präsentiert, welche sehr ähnlich zu meinen Erkenntnissen waren. Dies erfreute mich, da es mir zeigte, dass meine Ergebnisse doch nicht so falsch waren.

Weiter ging es mit einem Nachtrag zur letzten Vorlesung über Archivsysteme. Dabei erhielten wir einen Überblick über die auf dem Markt verfügbaren Archivsysteme. Von den vorgestellten Systemen war mir, abgesehen von ArchiveSpace, bisher keins bekannt. ArchiveSpace ist vor allem in den USA sehr beliebt. Als weitere Open-Source Anwendung wurde uns «Access to Memory» (AtoM) vorgestellt. Dieses System ist auch in der Schweiz sehr beliebt und wird hier durch den Dienstleister «docuteam» vertrieben. Populäre kommerzielle Systeme in der Schweiz sind «scopeArchive» und «CMI AIS». Zudem wurden uns noch die E-Pics Plattform der ETH Zürich, sowie e-manuscripta.ch vorgestellt, beides Software, welche es ermöglicht, digitalisierte Archivgüter online zu präsentieren.

Anschliessend erhielten wir eine Übersicht zu den Unterschieden zwischen Archiv- und Bibliothekssoftware. Der zentrale Unterschied dabei liegt, im Nutzungszweck. Während Bibliothekssoftware dazu da ist, mit Kunden zu interagieren, sei es Medien auszuleihen, neue User im System aufzunehmen oder neue Medien zu katalogisieren, steht bei Archivsoftware die Provenienz der Archivgüter im Zentrum. Die Nutzung durch Kunden steht bei Archivsoftware nicht im Fokus, sondern die Wiederauffindbarkeit der Archivgüter. Weiter gibt es Unterschiede bei den Metadatenformaten. Während Bibliothekssysteme vorwiegend MARC21 (in Zukunft BIBFRAME) nutzen, ist bei Archivsysteme EAD (zukünftig RiC) der Standard.

Nachdem das Thema Archivsysteme abgeschlossen war, konnte nun das Thema Repository-Software vertieft werden. Zu Beginn erhielten wir eine, mir bereits bekannte Definition zu Open Access und dessen Teilbereich Open Data. Auch was ein (institutionelles) Repositorium ist, wusste ich bereits. Ebenso über den Hintergrund der Veröffentlichung von Forschungsdaten, welche vor allem durch Geldgeber von Forschungsprojekten gefordert wird, wusste ich bereits Bescheid. Dies alles war mir zwar bereits bekannt, trotzdem war dies eine gute Auffrischung. Gerade bei den beiden Begriffen «grüner Weg» (Veröffentlichung über einen Verlag, welche dem Nutzenden Gebühren kostet) und «goldener Weg» (freier Zugang für alle, ohne Gebühren für Nutzende) war dies dringend nötig. Als Beispiel für ein Repository wurde u.a. «Zenodo» genannt, welche mir aus der ZHAW-Zeit ebenfalls bestens bekannt war.

Danach erhielten wir eine umfassende Einführung, welche den grössten Teil des Morgens in Anspruch nahm, zu «DSpace», die beliebteste Software zur Publikation von Forschungsdaten, welche auch frei zugänglich ist. Hierzu durften wir zwei Übungen lösen. Die erste Übung die Erstellung einer Community, einer Sub-Community und einer Collection. In einer zweiten Übung sollte ein Beispielsdokument in die Collection eingereicht und veröffentlicht werden. Dies funktionierte gut, ich empfand die Nutzung dieser Grundfunktionen als sehr angenehm. DSpace verfügt weiter über eine dateibasierte Import/Export-Funktion, über welche Dateien und Metadaten ausgetauscht werden können.

Damit ging eine sehr spannende Vorlesung zu Ende. Bis zum nächsten Mal!